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Mehr als Boulevards und Baguettes: Paris

Es platzt aus allen Nähten und bleibt doch einmalig!

Der Eiffelturm, Wahrzeichen von Paris und ganz Frankreich.

Ob nun der Louvre, Notre Dame, der Champs-Élysées oder natürlich der Eiffelturm: Paris hat so viele berühmte Bauwerke wie Kunst oder Geschichte zu bieten, ganz zu schweigen von den kulinarischen Genüssen in der französischen Metropole. Es ist dabei genauso überlaufen wie überteuert, genauso arrogant wie liebenswert. Gerade Senioren müssen gut zu Fuß sein und ein bisschen Rente gesammelt haben, um in der Stadt der Städte das Savoirvivre (die Kunst, leben zu können) zu genießen. Stimmen diese Voraussetzungen, ist die Stadt an der Seine aber immer noch das Nonplusultra, Stimmung und Lichter suchen ihresgleichen.

C’est la vie. Ihre norddeutschen Schultern zucken, als sich die Hamburger Rentnerin dem unfassbaren Gedränge in der Pariser Metro stellt. Oui, es ist ja Silvester, die französische Metropole ist von Touristen geradezu besetzt, aber „das sei dann doch ziemlich normal“, lässt die Reiseführerin, selbst seit 15 Jahren in Paris lebend, wissen. Na ja, das, was die deutsche Touristengruppe, in der Mehrzahl 50 plus, in ihren Tagen zwischen Triumphbogen, Eiffelturm, Notre Dame erlebt, entschädigt allemal. Paris bietet wirklich das, was sein Ruf verspricht – und das in mehrfacher Hinsicht.

Trotzdem: Ein Blick in den obligatorischen Reiseführer reicht, um zu sehen, dass man das alles gar nicht schaffen kann. Ob der Louvre, die rund 2,5 Kilometer lange Champs-Élysées, vom Place de la Concorde bis zum Triumphbogen, ob das Künstler-Viertel Monmartre oder der Invalidendom, allenfalls eine längere Hop-on-hop- off-Tour mit dem Sightseeing-Bus kann etwas Überblick verschaffen. Trost gibt da der Umstand, dass das wahre Pariser Lebensgefühl (Le Savoir-vivre) nicht unbedingt in den Auslagen bei Louis Vuitton (der Stern unter den Nobelgeschäften), Guerlain, Cartier oder Hugo Boss  zu finden ist.

Teuer aber begehrt. Auf der Champs-Élysées bilden sich regelmäßig Schlangen vor den Luxusgeschäften, hier bei Dior. Foto © Klaus Karkmann

Ob Rue, Boulevard oder gar Avenue, die wahre Pariser Stimmung liegt zwischen den gut erhaltenen Altbauten mit ihren typischen Cafés. Also lieber mal ein Baguette in der Nebenstraße essen, als für 200 Euro pro Person (ja, das ist durchaus möglich) Meeresfrüchte am Nobelboulevard zu speisen.

Mag Paris sehr teuer sein, die Schlangen vor den Nobelläden und den Feinschmeckerlokalen zeigen, welches Klientel die Stadt an der Seine aufsucht: sehr viel Gäste aus dem asiatischen Raum oder dem Nahen Osten lassen Euro hier – und davon nicht zu wenige. Schnell ist dann auch  die deutsche Touristin Gabi Rakebrand (56), angereist aus Braunschweig, wieder in einer Seitengasse. „Mir gefällt vor allen Dingen die Baukultur, hier ist im Krieg eben viel stehen geblieben“, schwärmt sie. Und dazu gehören auch die vielen Sehenswürdigkeiten – aber eben nicht nur die.

Um diese genau und ruhig beobachten zu können, ist auf jeden Fall eine Fahrt auf der Seine empfehlenswert. Wie an der Schnur aufgereiht liegen Notre Dame (soll nach dem Brand wohl Ende 2024 endgültig renoviert sein), der Louvre, der Invalidendom, der Grand Palais und natürlich der Eiffelturm an der Strecke. Auch wenn es Boote genug gibt, in Paris ist langes Anstehen (leider) inklusive. Und das Gedränge in der Metro auf dem Rückweg ist auch kein Balsam für die Touristenfüße.

So oder so: Paris mag teuer sein, die Anreise doch ziemlich lang, und die Fitness des Senioren ist Pflicht, aber lohnen tut sich die französische Hauptstadt in der Nach-Corona-Zeit nach wie vor. Eine Erholungsurlaub sind die Tage dort nicht, aber wer will sich in Paris schon erholen. C’est la vie.    

Mehr Paris geht nicht: Montmartre

Das Künstlerviertel Montmartre ist ein Beispiel dafür, was Pariser Stimmung bedeutet. Aber aufgepasst: Montmartre ist eigentlich nicht Paris, es ist historisch (darauf legen dort alle wert) ein eigenständiges Dorf außerhalb der Metropole.

Man kann es  mit der Metro leicht erreichen (über die Stationen Anvers/Linie 2, oder Abbesses/Linie 12). Aber bitte früh starten, sonst steckt man fest, und auch gut zu Fuß sollte man sein (vergleichbar mit Blankenese). Dann aber taucht man ein in das typisch französische (Dorf-)Leben mit den Künstlerateliers, den kleinen Läden, den Gassen, Cafés und  den Menschen, die dort schon etwas Besonderes sind.

Oben angkommen, wird es dann wieder voller, der Touristen-Mob vor der auf dem Gipfel hell  leuchtenden weißen Sacre Coeur ist unübersehbar. Wer dort rein will, muss sich schon am Vormittag schön hinten anstellen.

Wieder unten, ist dann das Sexgewerbe und die bekannte Moulin Rouge nicht weit –  der Besuch einer Tanzaufführung würde allerdings wieder ein tiefes Loch in die Geldbörse reißen (bis zu 200 Euro pro Ticket).

Die Deckendekoration des berühmten Kaufhaueses La Fayette lässt erahnen, wie viel Prunk in Paris zu sehen ist. Foto © Klaus Karkmann

Anreise (Bus, Bahn, Flugzeug)

Die Anreise mit dem Bus von Hamburg nach Paris dauert immerhin bis zu 15  Stunden. In Paris selbst ist ein eigener Bus nur bedingt nützlich, denn das Vorankommen im Stadtverkehr ist für alle schwierig, Parkplätze gibt es kaum. Hin und zurück dürfte ein Preis von 140 Euro insgesamt realistisch sein.

Der Flughafen Charles de Gaulle, in dem die Paris-Touristen landen, liegt etwas 25 Kilometer außerhalb der Stadt. In die City geht es dann mit der Metro. Der Flug von Hamburg nach Paris dauert rund 1 Stunde und 45 Minuten. Es sind günstige Flüge für insgesamt unter 150 Euro zu finden.

Mit der Bahn dauert es von Hamburg nach Paris rund 7,5 Stunden, der Preis aber ist höher. Bis zu 300 Euro hin und zurück sollte der Tourist veranschlagen, ist dann in Paris aber gleich in der City.

Karten für Sehenswürdigkeiten

Wer in Paris den Louvre oder den Eiffelturm (mit Fahrstuhl) besichtigen will, sollte sich vorher Tickets im Internet besorgen. Vor Ort gibt es äußerst lange Wartezeiten

Essen/Gourmet

Paris ist kulinarisch der Hit, von Baguette bis zur Zwiebelsuppe lohnt sich alles. Nur sollte man nicht unbedingt im Zentrum oder gar unter dem Eiffelturm oder am Champs-Èlysées essen. Dort können für zwei Personen dann auch mal bis zu 300 Euro anliegen. Vor allen Brasserien sind wesentlich günstiger.

Radfahren in Paris

Paris ist wegen des Verkehrs und auch fehlender Radwege nicht unbedingt eine Radlerstadt. Anders ist das an der Seine, wo herrliche Radwege warten und es auch jede Menge Verleihstationen (sogar E-Bikes) gibt. Das lohnt sich für den Radler schon, zumal auf den Routen viele Sehenswürdigkeiten liegen.

Paris-Tipps im Internet

https://www.frankreich-trip.com/paris/https://de.parisinfo.com/ (Fremdenverkehrsamt Paris)

 

 

Klaus Karkmann © SeMa

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