Schrift ändern:AAA

Reiseapotheke – immer gewappnet

Hamburg – Krank im Bett zu liegen ist niemals schön. Noch ärgerlicher ist es, wenn man ausgerechnet im Urlaub erkrankt. Auf Reisen außerhalb von Tourismusregionen, auf längeren Flügen und beim Urlaub auf hoher See ist daher eine durchdachte Reiseapotheke wichtig. Wie man mit der richtigen Vorbereitung schnell wieder gesund wird oder zumindest Symptome lindert, weiß die Apothekerkammer Hamburg.

Je abgelegener der Urlaubsort, desto wichtiger die Reiseapotheke

Wer in exotischen Regionen erkrankt, steht oft vor Problemen: Neben der Sprachbarriere ist entweder keine Apotheke in der Nähe zu finden oder das benötigte Medikament nicht verfügbar. Je abgelegener das Reiseziel, desto intensiver sollte man sich daher Gedanken über Inhalt und

Zusammenstellung der Reiseapotheke machen. Ist man in Afrika oder Asien unterwegs, kann die Qualität der Arzneimittel nicht immer gewährleistet werden. Gerade in diesen Regionen kursieren zahlreiche Fälschungen, die bei Einnahme fatale Folgen haben können. Wenn überhaupt, sollten Präparate dort nur in offiziellen Apotheken erworben werden. In Gegenden mit medizinischer Unterversorgung sind neben den entsprechenden Arzneimitteln zudem sterile Materialien wie Spritzen, Kanülen oder Einmalhandschuhe sinnvolle Begleiter.

Vorsicht vor Eiswürfeln

Durchfallerkrankungen gehören zu den häufigsten Beschwerden im Urlaub. Betroffenen wird geraten, mindestens zwei Liter am Tag zu trinken und den Salzverlust im Körper mit Elektrolyt-Präparaten auszugleichen. Als Sofortmaßnahme kann man auch auf den Wirkstoff Loperamid zurückgreifen. Dieser darf jedoch höchstens 48 Stunden angewandt werden, da er die Darmmotorik blockiert. Bei Fieber oder Blutschleim im Stuhl ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Um Durchfallerkrankungen vorzubeugen, sollte man Lebensmittel vermeiden, die nicht gekocht oder geschält wurden. Ebenso sind Eiswürfel und andere Lebensmittel, die ungekochtes Leitungswasser enthalten, zu umgehen.
Flüssige Arzneimittel auf Flugreisen vermeiden

Im Flugzeug ist es ratsam, Medikamente im Handgepäck zu verstauen, falls das eingecheckte Gepäck verloren geht. Die Mitnahme von Säften und Tropfen gilt es zu vermeiden, sofern das Präparat neben einer flüssigen auch als feste Darreichungsform erhältlich ist. Zum einen besteht die Möglichkeit, dass die Arznei aufgrund des Druckunterschieds in der Kabine ausläuft. Zum anderen gelten für flüssige Arzneimittel die gleichen Bestimmungen wie für andere Flüssigkeiten im Handgepäck, sodass es bei der Sicherheitskontrolle zu Problemen kommen kann.

Einfuhrbestimmungen beachten

In Deutschland stellt die Mitnahme fester und flüssiger Arzneien zwar in der Regel kein Problem dar, die Einfuhr in andere Länder kann jedoch möglicherweise zu Problemen führen. Vor allem wer auf Arzneimittel angewiesen ist, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, ist gut beraten, sich so früh wie möglich bei der jeweiligen diplomatischen Vertretung des Ziellandes in Deutschland zu informieren. Wichtig ist, zum Reiseantritt entsprechende Nachweise, etwa eine mehrsprachige ärztliche Bescheinigung, mitzubringen. Damit der persönliche Bedarf abgeschätzt werden kann, muss diese auch Angaben über die Dosierung enthalten. Formulare und weitere Informationen sind unter anderem auf der Website des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (www.bfarm.de) zum Download erhältlich.

Achtung, Seekrankheit

Für alle, die eine Seereise unternehmen, gehören Mittel gegen Seekrankheit in das Reisegepäck. Seekrank wird man, wenn das Gleichgewichtsorgan und die visuelle Wahrnehmung aufgrund des schaukelnden Schiffes widersprüchliche Signale an das Gehirn senden. Der Körper reagiert darauf mit Übelkeit, Erbrechen, Schwindel und kaltem Schweiß. Viele frei verkäufliche Arzneipräparate gegen die Seekrankheit enthalten sogenannte Antihistaminika. Auch Medikamente mit dem rezeptpflichtigen Wirkstoff Scopolamin wirken beruhigend und hemmen den Brechreiz. Bei der Anwendung muss jedoch beachtet werden, dass Antihistaminika zu Müdigkeit führen, während Präparate mit Scopolamin sogar Halluzinationen verursachen können. Zwar sind die meisten Mittel gegen Seekrankheit nicht verschreibungspflichtig, trotzdem heißt das nicht, dass man sie unbedarft einnehmen darf. Wer von Seekrankheit betroffen ist, sollte daher zunächst abwarten und an die frische Luft gehen, bevor man zu Arzneien greift. Normalerweise legen sich die Symptome nach einiger Zeit wieder.

Beratung in der Apotheke

In der Apotheke vor Ort erhalten Urlauber eine individuelle Beratung zum Thema Reiseapotheke. Für ein ausführliches Gespräch ist es ratsam, mindestens zwei Wochen vor Reiseantritt vorbeizukommen. Wer regelmäßig Arzneimittel einnehmen muss, sollte zusätzlich eine Liste aller benötigten Medikamente mitbringen. Besuchen Sie auch den neuen Gesundheitsblog der Hamburger Apothekerkammer unter www.gesundheits-schnack.de.     

Bilder: Copyright-Angabe „ABDA“

Analyse Cookies

Diese Cookies ermöglichen eine anonyme Analyse über deine Webseiten-Nutzung bei uns auf der Seite

Details >Details ausblenden