Schrift ändern:AAA

Doppelschlag am Öresund

Zwei Länder, zwei lohnenswerte Ziele: Kopenhagen und Malmö

Immer mit der Ruhe. Wer sich auf Städtereise nach Skandinavien begibt, ist nicht unbedingt der Pistengänger oder Partyschreck. Okay: Kopenhagen hat mit Nyhavn ein Kneipenviertel der ersten Klasse zu bieten, und auch die Schweden lassen in Malmö nicht unbedingt einen Drink warm werden. Aber beide Städte, die durch die gewaltige Brücke am Öresund verbunden sind, haben ihre eigene Philosophie – und sind allemal eine Reise wert.

Hektik mögen die Dänen gar nicht, und selbst ihre Hauptstadt ist cool und entspannt. So breit die Radwege in der Metropole der Biker sind, so diszipliniert sind ihre Benutzer. Ähnlich sieht es aus im Alten Hafen vor den Fassaden der alten Giebelhäuser, am Runden Turm oder sogar in der Ströget, der nach wie vor längsten Einkaufsmeile Europas. Es mag zwischen den lockenden Läden schon mal viele Menschen geben, es werden unterschiedliche Sprachen gesprochen, aber die  typische Touristen-Hektik bleibt außen vor – wie auch immer die Dänen das schaffen. „Die Ruhe und Entspannung hier tut mir sehr gut“, sagt zum Beispiel die Hamburgerin Elsbeth Fischer, 71, die mit einer Gruppe für fünf Tage den Öresund und die beiden Städte besucht. An Bord des offenen Cabrioschiffes, das sich durch den Hafen und die Kanäle schiebt, registriert der aufmerksame Beobachter: Eigentlich geht es hier allen so. Man versteht schon, dass die Dänen das glücklichste Volk Europas sein sollen – wie auch immer man das messen kann.
Dabei bietet die Stadt selbst jede Menge Historie, die aber erst gesucht werden muss. „Die historischen Schätze sind hier alle etwas verborgen, aber auf jeden Fall hat man jede Menge Wasser“, schildert Hans-Jürgen Graf (83, Hamburg-Rissen) seine positiven  Eindrücke. Er und seine Gattin Jutta, 76, genießen Kopenhagen in aller Ruhe, hanseatisch – und damit eben auch ein bisschen dänisch. Selbst das alte Vergüngungsviertel Tivoli nimmt die Hamburger Gruppe mit, gröhlende Pistenrowdys oder eine feiernde Partymeute sind aber auch hier nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die jungen Dänen (wo sind in der Stadt eigentlich die Älteren?) sind zuvorkommend und höflich. Und: Englisch sprechen eigentlich alle – nur die von Hobby-Fotografen umzingelte kleine Meerjungfrau, die bleibt stumm.

Die Mentalität ist eine lange Brücke und ein Land weiter in Malmö nicht viel anders. Nur: Malmö ist im totalen Umbruch. Und das nervt so manchen Touristen. „Eigentlich ist das hier wie die Hafencity in Hamburg, jede Menge Baustellen“, schildert zum Beispiel Carin Gebhardt (70, ebenfalls aus Hamburg) ihre ersten Eindrücke. Eher langweilig sei die Stadt. Das mag wegen des vielen Platzes so sein, aber wer sich von den unzähligen Baukränen entfernt und den Weg in die Altstadt Malmös wagt, sieht auch viele schöne historische Gebäude. Zugegeben: An Kopenhagen kommt es aus Touristensicht nicht heran, aber einen Abstecher ist es schon wert. Im Zug zurück über den Öresund bleibt allerdings die Erkenntnis, dass die Kombination Kopenhagen/Malmö eine lohnende ist. Eben Skandinavien pur, Understatement und Fortschritt in einem. Und selbst die Hektik, die für den deutsche Touristen oft dazugehört, kommt dann in den vollen Zügen Richtung Hamburg schnell wieder. Nichts ist es mehr mit der Ruhe.                

Ohne Fahrer quer durch die Stadt

Gerade für Senioren ist das schon beeindruckend. Die Metro ist der neueste Teil des Kopenhagener Verkehrsnetzes. Die fahrerlosen Züge verkehren regelmäßig den ganzen Tag, oft sogar alle drei Minuten. Sonntag bis Donnerstag zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens gibt es weniger Verbindungen, rund alle 20 Minuten. Die Metro ist eine schnelle Möglichkeit, vom Flughafen zur zentral gelegenen Nørreport Station zu kommen, in etwa 15 Minuten.

Drittgrößte Stadt Schwedens

Malmö liegt in der historischen schwedischen Provinz Schonen, ist Hauptstadt der Gemeinde Malmö und hat etwa 330.000 Einwohner. Malmö ist nach Stockholm und Göteborg die drittgrößte Stadt des Landes.

Infos im Internet zu Malmö www.tourist.de/Malmoe

Die Stadt auf zwei Inseln

Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen  liegt auf den küstennahen Inseln Seeland und Amager. Über die Öresund-Brücke ist die Stadt mit Malmö in Südschweden verbunden. In Indre By, der historischen Altstadt, befindet sich Frederiksstaden, ein Rokokoviertel mit dem Schloss Amalienborg, Residenz der königlichen Familie. In der Nähe liegen das Schloss Christiansborg und inmitten von Gärten das Renaissanceschloss Rosenborg, das die Kronjuwelen beherbergt. Kopenhagen  hat rund 650.000 Einwohner, im Metropolgebiet sind es rund 1,2 Millionen.

Infos im Internet unter www.visitcopenhagen.de

 

Klaus Karkmann © SeMa

Analyse Cookies

Diese Cookies ermöglichen eine anonyme Analyse über deine Webseiten-Nutzung bei uns auf der Seite

Details >Details ausblenden